Vor zwei Wochen hieß es schon wieder Koffer packen! Dieses Mal hat es mich für ein verlängertes Wochenende nach England, genauer gesagt nach Manchester, verschlagen. Allerdings hatte ich eigentlich gar nicht so besonders viel Lust auf diesen Trip, denn laut Wettervorhersage sollte es die komplette Zeit über durchregnen. Und als wäre Regen allein nicht schon schlimm genug, waren mit weniger als 11 Grad auch noch herbstliche Temperaturen vorhergesagt. Und das, obwohl bei uns in Deutschland kurz vorher schon gefühlt der Hochsommer ausgebrochen war. Naja, was soll man da machen? Augen zu und durch! Wenn man nichts erwartet, kann es nur besser werden. ;)
In Manchester angekommen hat es dann auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel auch wirklich geregnet, aber es sollten die letzten Tropfen sein, die wir an diesem Wochenende abbekommen würden. An allen anderen Tagen schien die Sonne und der Himmel war strahlend blau, wie für uns gemacht.
Trotz aller Bedenken im Vorfeld war der Kurztrip echt super und Manchester die Reise wert. Denn neben dem für englische Verhältnisse ungewöhnlich tollem Wetter, war auch die Stadt sehr inspirierend, in der unter anderem moderne und traditionelle Architektur aufeinander treffen.
Am Freitagabend angekommen stand außer einer ersten Erkundung der Umgebung und der Suche nach einem Restaurant nicht mehr viel auf dem Programm, sodass wir für die Vorhaben in den kommenden Tagen reichlich Energie tanken konnten. Das YHA Hostel, unsere Unterkunft für die nächsten Tage, lag mitten in Manchester, sodass alle Ausflugsziele für den Trip auch fußläufig bestens erreicht werden konnten.
Am Samstag Morgen wachte ich durch die ersten Sonnenstrahlen, die mir zu meiner Freude direkt ins Gesicht schienen, auf und fragte mich bald, wie wohl das Frühstück ausfallen würde. Hier wurden meine eher geringen Erwartungen mehr als übertroffen.
Denn neben den landestypischen Frühstücksspezialitäten wie Rührei, Schinken, Würstchen und Bohnen gab es sogar Joghurt, Müsli, Obst, Vollkorn-Brötchen etc. - perfekt für ernährungsbewusste Leute bzw. den leichten Appetit am Morgen! Also ideale Voraussetzungen für einen perfekten Start in den Tag.
Impressionen von unserer Unterkunft
Was die Ernährung in England angeht, erscheint es auf den ersten Blick, als würde man sich fast ausschließlich von Fastfood ernähren, da es tatsächlich an nahezu jeder Ecke Pizza und Fish & Chips zu kaufen gibt. Außerdem begegnen einem viele unterschiedliche Süßigkeiten sowie unglaublich zuckerhaltige Getränke.
Wenn man sich allerdings auf die Suche macht, findet man durchaus gesündere Alternativen. An einem Tag sind wird beispielsweise in einem kleinen Café gelandet, in dem wir es uns mit einer leckeren Suppe und Vollkornbagel gemütlich machen konnten.
Wo man auf die Schnelle jedoch auch fündig werden kann, ohne gleich in ein Restaurant einzukehren, sind die englischen Supermärkte. Diese bieten im Vergleich zu den deutschen Supermärkten ein viel größeres Angebot an to-go-Food an . Hier kann man sich sehr preiswert mit den unterschiedlichsten Baguettes, Wraps oder auch Sandwiches verpflegen, zu denen eine große Auswahl an Salaten jeglicher Art kommt. Außerdem gibt es bereits geschnittenes, einzeln verpacktes Obst - egal ob Melone, Ananas, Erdbeeren, Trauben oder Äpfel.
Und dieses Angebot hat mich wirklich begeistert! Wenn man verschiedene Snacks miteinander zu einer kompletten Mahlzeit kombinieren möchte, bieten sich hier die so genannten „Meal deals“ an, bei denen man sich für 3 Pounds (umgerechnet etwa 3,50 €) 3 Komponenten zusammenstellen kann: eine Hauptmahlzeit (z.B. Wrap) mit Nachtisch (z.B. Obst) und Getränk (z.B. Wasser oder Smoothie). Generell sind die Preise für diese to-go Artikel im Vergleich zu dem, was wir aus Deutschland kennen, echt günstig.
Manchester bietet darüber hinaus viele kleine Cafés mit tollen Terrassen. Dank des tollen Wetters konnten wir die eine oder andere Sonnenstunde in diesen Cafés genießen und nebenbei den Liedern der Straßenmusiker lauschen.
Erwähnenswert ist auf jeden Fall auch der Besuch der Cloud23-Bar im Hilton Hotel, dem höchsten Gebäude Englands außerhalb von London. Hier konnten wir aus dem 23. Stock bei einem leckeren Latte Macchiato einen super Ausblick über Manchester genießen. Wer hier ein Getränk bestellt, bekommt die Aussicht kostenlos. Apropos freier Eintritt: Was uns wirklich begeistert hat, ist dass diverse Museen kostenfrei sind, das ist man aus Deutschland überhaupt nicht gewohnt.
Ich würde mich nicht unbedingt als leidenschaftliche Museumsgängerin bezeichnen, aber für den ein oder anderen von euch ist das bei einem Städtetrip mit sicherlich ein absoluter Pluspunkt!
Trotzdem haben mich einige Ausstellungen und Museen in Manchester sehr beeindruckt, wie z.B. das Museum of Science & Industry. Dort waren unter anderem das Original einer Weltraumkapsel ausgestellt, welche 2015 mit 27.000 km/h zur Erde zurückkehrte. Oder auch die erste Version des modernen Computers, der locker die Dimensionen eines ganzen Raumes für sich einnimmt. Für einen Besuch in Manchester absolut empfehlenswert!
Ein weiteres Markenzeichen der Stadt ist ganz klar der Sport - genauer gesagt die Fußballkultur. Neben dem Etihad Stadium des frisch gebackenen englischen Fußballmeisters Manchester City, spielt hier der noch weitaus bekanntere Stadtrivale Manchester United im altehrwürdigen Old Trafford, das zu einer Stadionführung einlädt. Doch auch das im Stadtzentrum gelegene National Football Museum bietet einen tieferen Einblick hinter die Kulissen dieses in England erfundenen Sports.
Doch auch für Shopping-wütige eignet sich Manchester bestens, da die Innenstadt mit ihren vielen kleinen und größeren Gassen zum Flanieren einlädt. Sollte euch hierbei das typisch englische Wetter einen Strich durch die Rechnung machen, bietet sich das Arndale-Einkaufszentrum in der Innenstadt, mit weit über 200 Geschäften, als super Alternative für Regentage an.
Möchte man außerdem Informationen zur bedeutenden Geschichte der Stadt erhalten, von der zu Zeiten der industriellen Revolution rund 40 Prozent der weltweiten Textilproduktion ausging, ist eine der teils kostenlosen Stadtführungen zu empfehlen.
Wenn es einen sogar für mehrere Tage nach Manchester verschlägt, kann auch ein Tagesausflug nach Liverpool für ein wenig Abwechslung sorgen. Denn mit dem Bus erreicht man Liverpool in gut 45 Minuten. Genau so haben wir es letztendlich auch gemacht.
Ähnlich wie in Manchester gibt es auch hier mehrere kostenlose Museen, die größtenteils an der so genannten Waterfront bzw. den Albert Docks liegen und in erster Linie auf die besonders große Bedeutung des Liverpooler Hafens zur Zeit des British Empires zurück gehen. Hier findet man z.B. das International Slavery Museum oder das Merseyside Maritime Museum. Gleich nebenan liegt dann auch noch das Beatles Story Museum, da die Band bekanntermaßen von hier stammt. Kein Wunder also, dass man den vier Pilzköpfen hier quasi an jeder Ecke begegnet. ;) Und da Liverpool an der Mündung des Flusses Mersey ins Meer liegt, bietet sich schließlich eine Bootsfahrt an, um vom Wasser aus einen Blick auf die Hafenpromenade werfen zu können.
Wie ihr seht, bin ich auch von meinem England-Trip mit vielen tollen Eindrücken zurückgekehrt und einige der Klischees, z.B. was die Genuss-Kultur in England angeht, konnten widerlegt werden.
Durch die super Lage des Hostels, kam auch mein tägliches Sportprogramm nicht zu kurz, da wir uns fast ausschließlich zu Fuß bewegt haben.
Ein absolut gelungener Trip, bei dem auch “Healthy-People” wie ich auf ihre Kosten gekommen sind!😊
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